Striegeln & Hacken in Rüben

Eine exakte mechanische Unkrautregulierung spielt eine entscheidende Rolle im Anbau von Zuckerrüben. Im Folgenden werden die einzelnen Schritte und ihre Bedeutung für den erfolgreichen Anbau von Zuckerrüben näher erläutert.

Mechanische Unkrautregulierung in Zuckerrüben

  1. Blindstriegeln: Abhängig von Witterung und Standort kann ca. 2-3 Tage nach der Aussaat ein Blindstriegeln im Vorauflauf sinnvoll sein. Hier besteht allerdings ein enges Zeitfenster: bei zu frühem Einsatz wird nicht der gewünschte Erfolg erzielt, da die Unkräuter noch zu klein zum Verschütten sind. Hingegen kann es bei falscher Terminierung in der Keimlingsphase zu hohen Rübenverlusten kommen. Wichtig ist, dass genau auf die Saattiefe geachtet wird.
    Praxistipp: In der Auflaufphase oder im Keimblattstadium der Rüben darf nicht gestriegelt werden!
  2. Zweiter Striegeleinsatz: Ab dem 2-Blatt Stadium ist die Rübe gut verwurzelt und ein vorsichtiges Striegeln ist möglich. Durch Verschlämmung oder Verkrustung kann es zu einem verringerten Gasaustausch des Bodens kommen, wodurch das Wachstum der Zuckerrübe stark eingeschränkt werden kann. Ab dem Zwei-Blatt-Stadium können mithilfe der Rotorhacke Krusten gebrochen, der Boden aufgelockert und Unkräuter gelockert und entwurzelt werden.
    Praxistipp: Die Rotorhacke kann im kleinen Wachstumsstadium helfen, Krusten zu brechen!
  3. Erster Hackeinsatz: Dieser ist grundsätzlich ab dem Keimblattstadium möglich. Die Zuckerrübe ist in diesem Stadium allerdings besonders konkurrenzschwach. Daher gilt: Je kleiner die Pflanze ist, desto näher soll an die Zuckerrübe gehackt werden. Die Schare sollten so flach und so nah wie möglich an die Kultur geführt werden, ohne sie zu verschütten. Um ein Verschütten zu verhindern ist es empfehlenswert Schutzscheiben oder Schutzbleche zu verwenden. Achtung: Kein Einsatz von Fingerhacken!
  4. Zweiter Hackeinsatz: Der nächste Hackeinsatz ist ab dem 2-Blatt Stadium mit Kameralenkung möglich. Das Hackgerät hinterlässt nur ein schmales unbearbeitetes Band, wobei hier mithilfe von Fingerhacken schon innerhalb der Reihe gearbeitet werden kann. Eine exakte Einstellung der Fingerhacken ist unumgänglich, um deutliche Rübenverluste zu verhindern.
  5. Striegeleinsatz: Ab dem 4-Blattstadium ist die Rübe bereits sehr robust und es kann zwischen zwei Hackdurchgängen gestriegelt werden, um im schmalen ungehackten Bereich innerhalb der Rübenreihe gut zu regulieren.
  6. Weitere Hackeinsätze: Je nach Unkrautdruck können spätere Hackdurchgänge bis zum Reihenschluss erfolgen. Für weitere gute Regulierungserfolge kann ab dem 3.-4. Laubpaarblatt bis zum letzten Hackdurchgang vor Reihenschluss leicht angehäufelt werden.
    Achtung: Langsam fahren, wenn bereits im 2-Blatt-Stadium Fingerhacken genutzt werden!

TOP 6 der mechanischen Unkrautregulierung in Zuckerrüben

  1. Eine gute Bodenvorbereitung mit dem richtigen Aussaatzeitpunkt in Hinblick auf das Blindstriegeln ist maßgeblich für eine erfolgreiche Regulierung!Die Zuckerrübe hat eine schwache Jugendkonkurrenz und muss daher früh und regelmäßig reguliert werden.
  2. Zuckerrüben auf keinen Fall verschütten.
  3. Die Striegelverträglichkeit steigt deutlich ab dem 2-Blatt-Stadium.
  4. Querstriegeln oder Querhacken hat einen großen Regulierungserfolg, jedoch muss hier schon bei der Aussaat exakt gesät werden.
  5. Anhäufeln bis zum letztmöglichen Zeitpunkt vor Reihenschluss bringt hervorragende Regulierungseffekte innerhalb der Reihe.

Quelle: EINBÖCK

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