Um die Ertragsfähigkeit von Grünlandflächen zu steigern, muss Grünland richtig und vor allem kontinuierlich gepflegt werden. Eine jährliche Pflege oder Sanierung von Wiesen und Weiden steigert die Futterqualität und somit die spätere Milchproduktion deutlich.
Seit mehr als 25 Jahren beschäftigen wir uns mit der passenden Technik zur Grünlandpflege und haben zusammen mit Kundinnen und Kunden weltweit Maschinen weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der hochwertigen Milchproduktion angepasst. Um Grünland erfolgreich und dauerhaft zu etablieren, braucht es ein perfektes Management, das in der Praxis nicht immer gelingt. Das bedeutet in der Praxis, dass Korrekturen vorgenommen werden müssen. Eine Nachsaat im Spätsommer oder Herbst mit hochwertigen Gräsern kann eine sinnvolle Alternative sein. Dafür haben wir die PNEUMATICSTAR-Serie entwickelt.
Unterschiedliche Lösungsansätze
Im Unterschied zum Grünland vor 20 Jahren wurde in den letzten Jahren die Schnitthäufigkeit der Grünflächen deutlich erhöht. Gräser, die damals noch Aussamen konnten, können es heute nicht mehr. So bekommen unerwünschte Arten immer mehr Licht und Luft, um sich zu etablieren. Unregelmäßige Niederschläge, zunehmende Sommertrockenheit, nicht angepasste Bewirtschaftung und ein aggressiver Lückenschließer wie die Gemeine Rispe können das Problem noch verschlimmern. Doch auch Maulwurfshügel, Weidetritte oder Engerlinge reihen sich in die Liste der Ertragsdezimierer im Grünland ein.
Bei schlechten Grünlanderträgen kann eine der folgenden drei Lösungen zur Grünlandverbesserung sinnvoll sein.
- Neuansaat mit Umbruch
- Umbruchlose Grünlandsanierung - mit Starkzinkenstriegel
- Nachsaat - mit Starkzinkenstriegel
Die einfachste Lösung zur vorbeugenden Ertragsstabilisierung oder -steigerung im Grünland ist eine regelmäßige Pflege bzw. Sanierung des Grünlands.
Schadschwellen: Welche Maßnahmen setze ich?
Schadschwelle / Maßnahme
- > 50 % unerwünschte Arten - Neuanssat mit Umbruch
- 20–50 % Unkräuter und Ungräser - Sanierung des Bestandes
- < 20 % Unkräuter und Ungräser - Nachsaat
- 10–15 % Narbenschäden - Nachsaat
- 30 % Anteil Gemeine Rispe - Sanierung des Bestandes
- 20–30 % Engerlinge/m² - Neuansaat mit Umbruch
- Mäuseschäden - Neuansaat oder Sanierung
Mit einer ausgeklügelten Technik können die folgenden obersten Ziele eines Grünlandmanagements einfach erreicht werden:
- Hohe Trockenmasse für starke Erträge
- Hohe Energie- und Eiweißgehalte
- Stabiles, trockentolerantes Grünland
Auf diese Weise können Milchviehbetriebe ihre Futterqualität und damit ihre Milchleistung wesentlich verbessern.
Neuansaat mit Umbruch
Wenn unerwünschte Gräser und Kräuter mehr als 50 Prozent des Bestandes ausmachen, sollte ein Umbruch mit dem Pflug oder der Fräse erfolgen. Ein Umbruch ist auch notwendig, wenn Engerlinge den Bestand stark geschädigt haben, sowie bei starker Verunkrautung durch Wurzelunkräuter. Zu beachten ist hier vor allem:Ein Umbruch kann nur dort erfolgen, wo er auch tatsächlich möglich ist: Bei vielen Flächen lassen standortbedingte Bodeneigenschaften dies jedoch nicht zu.Arbeitstiefe wenn möglich bis zu 25 cm, damit die Wurzelkräuter nicht nur abgeschnitten, sondern auch vergraben werden.
Sanierung
Eine Sanierung erfolgt mit dem Starkzinkenstriegel durch mehrmalige Überfahrt am Grünland. Man sollte dabei zwei bis dreimal quer zum ersten Striegeldurchgang striegeln. Die hochwertigen Gräser sind tiefer, besser verwurzelt und halten den starken Belastungen besser Stand. Minderwertige Gräser dagegen können durch mehrmaliges Über-Kreuz-Striegeln aus dem Bestand entfernt werden, da sie mit ihren oberirdischen Ausläufern schwächer verwurzelt sind. Danach erfolgt die Nachsaat der hochwertigen Gräser, die unerlässlich ist, um erfolgreiches Grünland dauerhaft zu etablieren. In der Praxis hat sich mittlerweile eine klassische Nachsaat mit dem Starkzinkenstriegel durchgesetzt.
>>Wenn weder Fräse noch Pflug nötig sind, ist ein Starkzinkenstriegel die bessere Wahl. Durch starke und kräftige Zinken mit einem Durchmesser von 8 bis 10 Millimetern wird der Boden von Unkräutern und Ungräsern im Ideal befreit, um so für das Saatgut gute Keimbedingungen zu schaffen. In der Praxis spricht man dann oft von Grünlandsanierung.
Gründe für eine Grünlandpflege
>> Beseitigung der Schäden aus dem Winter
Einfaches Abschleppen, also eine Überfahrt mit der Wiesenegge, kann bei einer sehr hohen Ertragserwartung des Grünlands zu wenig sein. Neben der Einebnung der Maulwurfs- und Wühlmaushügel und der Beseitigung von Narben- oder Trittschäden (z. B. durch Beweidung) ist es dann auch wichtig, abgestorbene, flachwurzelnde Gräser zu beseitigen. Schneeschimmel, der in warmen, regenreichen Wintern verstärkt in zu langen Grasbeständen auftritt, sollte ausgestriegelt werden.
>> Bestockung der Grasnarbe anregen
Die Striegelzinken schlitzen die Gräser leicht an. Dadurch wird die Bestockung gefördert, das Gras wächst dichter und produziert mehr Biomasse.
>> Lücken in der Grasnarbe schließen
Lücken in der Grasnarbe müssen mit wertvollen Futtergräsern nachgesät werden, ansonsten breiten sich Ungräser wie die Gemeine Rispe zu stark aus. Eine jährliche Nachsaat kann daher schon vorbeugend erfolgen. Die Gefahr, dass bei Maulwurfshügeln oder anderen offenen Lücken die Bodenoberfläche verschmiert wird, ist sehr groß.
>> Einarbeiten von Wirtschaftsdünger
Stalldung und Gülle muss zerkleinert und in die Grasnarbe eingearbeitet werden. Bleibt der Dung auf der Pflanze liegen, kann er diese verätzen, und die Verrottung wird gehemmt.
>> Futterverschmutzung reduzieren
Werden Maulwurfshügel nicht eingeebnet und in der Grasnarbe verteilt oder wird Dünger nicht eingearbeitet, kommen sie während der Mahd (Ernte) zwangsweise wieder ins Futter, wodurch dessen Rohascheanteil erhöht und das Futter unbekömmlicher wird.
Walzen im Grünland
Striegeln und Walzen sollten in der Grünlandpflege nicht kombiniert werden. Der wichtigste Grund dafür ist die unterschiedliche Arbeitsgeschwindigkeit: Die Walze, die eine ideale Arbeitsgeschwindigkeit von maximal 4–5 km/h braucht, kann bei höheren Geschwindigkeiten nicht mehr effektiv arbeiten. Der Striegel hingegen benötigt eine Arbeitsgeschwindigkeit von 8–10 km/h für ein erfolgreiches Ergebnis.
Ihre Berechtigung hat die Walze bei einer Grünlandsanierung, wo viel lockere Erde vorhanden ist, das heißt also bei Umbruch und Neuansaat. Bei der Grünlandpflege mit Striegel bringt sie jedoch keinen Mehrerfolg. So kann sie bei manchen Arbeiten sogar kontraproduktiv sein, zum Beispiel beim Herausstriegeln der Gemeinen Rispe. Die ausgerissenen Unkräuter sollten aus dem Bestand entfernt werden, anstatt sie mit einer Walze wieder anzudrücken. Zudem wird bei der Grünlandpflege das Saatgut „an den Boden“ gestriegelt, da die Prallbleche mittig vom Striegelfeld angeordnet sind.
Praxisversuch bestätigt den Erfolg der Sanierung
Erfolgreiche Milchviehbetriebe steigern ihre Milchleistung aus dem Grundfutter. Ein von Einböck durchgeführter Praxisversuch zeigt, dass sich die Investitionskosten durch die Grünlandpflege und periodische Nachsaaten bereits innerhalb kürzester Zeit amortisierten. Die Kosten der Nachsaatvarianten konnten innerhalb kurzer Zeit, zum Teil in weniger als einem Jahr, durch die höheren Erträge und in Folge höheren Milcherlöse gedeckt werden. Außerdem zeigt der Versuch, das im Grünland auch ein sehr großes Potential an Eiweißertrag vorhanden ist, der auch zu Ertragssteigerungen führt.
Quelle: EINBÖCK