Innovationen-Interview mit Michael und Leo jun. Einböck

Michael, ihr habt vor kurzem 5 Innovationen präsentiert. Bevor wir näher darauf eingehen eine allgemeine Frage: In welcher Produktsparte seht ihr die Märkte der Zukunft?

Wir sehen in all unseren 4 Produktsparten ein großes Potential. Natürlich können wir als kleinerer Hersteller nicht jährlich Neuheiten und Weiterentwicklungen in allen Bereichen oder in neue Produktsparten machen. Wir konzentrieren uns deshalb sehr stark auf unsere Kernbereiche und bauen diese in zeitlichen Abständen immer weiter aus: War es vor ein paar Jahren die Bodenbearbeitung sowie Striegeltechnik mit HURRICANE sowie AEROSTAR-ROTATION oder vor zwei Jahren der neue CHOPSTAR-TWIN, ist es jetzt erneut stark die Hacktechnik mit CHOPSTAR-PRIME und -VERSO, der neue Striegel AEROSTAR-FUSION oder auch die Sätechnik mit JUMBO-SEED und CHOPSTAR-SEEDER. So werden von uns ständig alle Produktsparten ausgebaut und weiterentwickelt – das wird auch weiterhin so sein.

Sprechen wir zum Start nun über eure Innovation in der Hacktechnik. Das neue PRIME-Hackelement hat einen Aushub von bis zu 50 cm. Erzählt uns etwas mehr davon.

Wir sind mit bis zu 35 cm hohen Aushub unserer Standard-Gerät mehr als zufrieden. Für 95% der Anwender ist ein Aushub von ca. 30-35 cm mehr als ausreichend. Da wir jedoch sowohl in der Striegel- als auch in der Hacktechnik die vollen 100% bedienen wollen, haben wir den Aushub unserer neuen Premium-Hacke nochmals erhöht. Jetzt ist ein letzter Hackdurchgang in sehr hohen Kulturen weiterhin möglich. Wie z.b. Mais oder Sonnenblumen bei einer Höhe von ca. 1 m. Knackpunkt ist leider noch immer der Durchgang beim Traktor. Ein höherer Aushub macht unserer Meinung nach deshalb keinen Sinn mehr.

Was ist noch besonders beim PRIME?

Eine weitere Besonderheit bzw. Einzigartigkeit am Markt ist die Schnellverstellung aller Werkzeuge. So können alle Zinkenschienen auf einmal gelockert, verstellt und auch wieder fixiert werden. Wichtig war uns bei der Entwicklung des „PRIME“ auch die Nachlaufwerkzeuge schnell wechseln zu können, hier haben wir eine sehr innovative und vor allem praxistaugliche Lösung gefunden. Für Betriebe die viel umstellen müssen bzw. viele unterschiedliche Kulturen haben, wird der PRIME sicher viel Zeiteinsparung bringen.

Eine weitere Innovation ist der CHOPSTAR-VERSO. Was macht dieses Hackgerät aus?

Höhere Geschwindigkeit bei gleichbleibender Genauigkeit. Durch die von der Pflanzenreihe wegräumenden Werkzeuge, können sehr junge und auch kleine Pflanzen schnell und mit möglichst hoher Präzision gehackt werden. So wird ein noch engeres Hackband erreicht, was wiederum den Beikrautdruck nah an der Pflanzenreihe reduziert und Nachlaufwerkzeugen wie Fingerhacke oder Rollstriegel die Arbeit wesentlich erleichtert.

Was siehts du als weiteren Vorteil des neuen Konzepts?

Ein weiterer Vorteil beim CHOPSTAR-VERSO ist sein extremer Einzug unter schwierigen Bedingungen wie bei starken Verkrustungen oder z.B. tonigen Böden – möglich machen das die drehenden Schneidscheiben, welche vor den Winkelmessern den Boden vorschneiden. Was viele Landwirte überzeugt und sehr gefällt ist zudem seine Arbeit mit oder in organischer Masse. Durch die Kombination von Schneidscheiben mit nachlaufenden Winkelmessern verstopft der Hackeinsatz auch bei höheren organischen Rückständen nicht.

Leo, der neue Striegel AEROSTAR-FUSION – warum wurde dieser entwickelt?

Wir haben uns das Ziel gesetzt, in der Striegeltechnik Komplettanbieter zu sein. Wir als größter Striegelhersteller der Welt wollten mit dem neuen „FUSION“ neue Maßstäbe setzten. Das ist uns mit diesem Premiumstriegel sicherlich gelungen. Mit dem „Superstriegel“ ergänzen wir also unser umfangreiches Produktprogramm und freuen uns, dass wir die Einsatzmöglichkeiten unsere Technik nun erneut weiter ausgebaut haben.

Was macht deiner Meinung nach den FUSION aus?

Seine Praxistauglichkeit, die Einsatzsicherheit unter verschiedensten Bedingungen sowie die vielen technischen Einzellösungen. Durch unsere langjährige Erfahrung in der Striegeltechnik wissen wir, welche Einsätze ein Präzisionsstriegel machen bzw. auch können muss. So konnten wir all unsere Erfahrung der vielen Kundengespräche sowie auch die Praxiserkenntnisse aus den Tests auf unserem Versuchshof in die Entwicklung miteinfließen lassen. Striegeltechnik-Experten werden wohl schnell sehen was den AEROSTAR-FUSION so besonders macht. So ist beispielsweise der Rahmen äußerst flexibel gestaltet – Stichwort Bodenanpassung – oder die Position der Stützräder können schnell an die jeweilige Kultur bzw. den vorherrschenden Reihenabstand angepasst werden.

Was ist das Herzstück des neuen „Superstriegels“ wie du ihn nennst?

Die Verstellung und Präzision der unabhängig arbeitenden Zinken: Die ausgeklügelte Zinkenverstellung ermöglicht zwei unterschiedliche „Stellungen“ durch „hochklappbare Zinkenfelder“. Die Transportstellung bringt beispielsweise viele Vorteile mit sich – Stichwort Klappung, Sicherheit etc. Aber auch der konstante Druck während der Arbeit, egal in welcher Position der Zinken gerade ist, bringt höhere Präzision. Der Zinkendruck kann zudem auch extrem hoch eingestellt werden – der höchste Wert am Markt, und stellt somit sicher, dass auch bei stark verkrusteten Böden noch effizient gestriegelt werden kann. Die Zinkenbefestigung ist äußerst robust, leicht, präzise, wartungsarm und langlebig konzipiert. Ich könnte wohl noch stundenlang weitersprechen, aber wir präsentieren in wenigen Wochen unsere Innovationen im Detail – da werden dann bestimmt alle offenen Fragen beantwortet.

Ihr habt ja jetzt viele unterschiedliche Striegeltypen und Ausstattungsvarianten, warum eigentlich?

Ein Striegel muss immer auf die Kultur, den Boden und die Arbeit, welche er erledigen muss, angepasst sein. Deshalb haben wir auch unsere Striegeltechnik, von Anfangs einem Striegel – den AEROSTAR-CLASSIC für Getreide und Standardkulturen vor ca. 35 Jahren - auf nunmehr 9 unterschiedliche Typen erweitert. Somit haben wir für jeden Betrieb die richtige Maschine und Spezifikation im Programm. Auf unserer Website gibt es eine schöne Gesamtübersicht zu den jeweiligen Striegeltypen und deren Unterschiede.

Wie würdet ihr sagen, wie wird entschieden, was für den jeweiligen Kunden das richtige ist?

Zum einen machen das unsere Berater aus deren Erfahrung. Gemeinsam mit dem Landwirt wird dann entschieden, welches Gerät für den jeweiligen Betrieb das wirtschaftlichste bzw. passendste für die jeweiligen Anforderungen ist. Natürlich wird dabei nicht nur auf die Kultur, den Boden, die Betriebsgröße oder die Arbeitsanforderungen geschaut, sondern auch auf Sonderwünsche und Erwartungen des Kunden. So kann dann das perfekte Gerät gemeinsam von Landwirtin bzw. Landwirt und Einböck-Berater zusammengestellt werden. Vor allem in der Hack- und Striegeltechnik ist es äußerst wichtig, eine perfekt abgestimmte Maschine zu liefern.

Nun noch zu den Neuheiten eurer Sätechnik. Warum wurde der JUMBO-SEED entwickelt und was macht ihn besonders?

Michael Einböck: Das ist ganz schnell beantwortet: Wenn die P-BOX-STI mit 500 l Tank zu klein wird oder die Arbeitsbreite und/oder Ausbringmenge zu hoch, dann kommt der Fronttank JUMBO-SEED ins Spiel. Sein Vorteil ist, dass er mit den Geräten unserer Striegel-, Hack-, und Sätechnik in allen unterschiedlichen Arbeitsbreiten kombiniert werden kann. Das machen die 4 Auslässe möglich: Bei einem 12 m oder 15 m breiten Striegel oder bei einem 12- oder 16-reihigen Hackgerät braucht es 4 Verteilerköpfe und Dosiereinheiten um noch genauer und sicherer Düngen oder Säen zu können. Also besonders macht den JUMBO-SEED seine Flexibilität, dass er demnach mit vielen unterschiedlichen Heck-Maschinen schnell kombinierbar ist wie z.B. Sägeräte, Grubber, Striegel, Hackgerät, usw. sowie die 4 Verteilerköpfe, um es kurz zusammenzufassen.

Wie funktioniert der JUMBO-SEED, kannst du uns einen kleinen Technik-Einblick geben?

Die Dosierung wird über unser bekanntes SPEED-TRONIC Bedienterminal gesteuert. Diese hat uns bei vielen tausenden Sägeräten gezeigt, dass sie eine äußerst genaue, einfach zu bedienende, sowie einsatzsichere elektrische Bedienung ist. Das Saatgut oder der Dünger wird nach zwei Niro-Dosiereinrichtungen, mit jeweils zwei Auslässen, über ein leistungsfähiges Hydraulikgebläse über bis zu 4 Verteilerköpfe an der Heckmaschine verteilt. Hier sind wir zudem äußerst flexibel was die Anzahl der Verteilerköpfe bzw. auch die Anzahl der jeweiligen Auslässe an den Verteilerköpfen betrifft. So kann beispielsweise eine 12-reihige Sämaschine oder ein Hackgerät mit 3 Verteilerköpfen mit jeweils 4 Auslässen bestens „beschickt“ werden.

Stichwort Sämaschine – bei eurem CHOPSTAR-SEEDER hat es auch einige Neuheiten gegeben.

Leo jun. Einböck: Ja genau. Der vor 4 Jahren erstmals präsentierte CHOPSTAR-SEEDER wurde um tolle Verbesserungen ergänzt. Zur bekannten Schleppschar ist mit der Doppelscheibenschar eine weitere Ausstattungsvariante hinzugekommen. Ganz einfach um auch in der Sätechnik für jeden Boden die passende und vor allem wirtschaftlichste Lösungen bieten zu können. Weiters verbessert wurde die Kompatibilität mit interner sowie externer Sätechnik. So ist unsere P-BOX-STI oder der JUMBO-SEED-Fronttank nun äußerst einfach und schnell mit der Heckmaschine kombinierbar. Natürlich kann auch die Kombination schon vorhandener Technik mit dem „SEEDER“ ohne großen Aufwand realisiert werden.

Was wurde noch geändert oder verbessert?

Ein Saatgutniederhalter wurde hinzugefügt, eine noch stärkere Einzugsfeder und die einstellbaren Zyklone. Vor allem der Einzug ist jetzt gigantisch: Mit bis zu 180 kg Schardruck pro Parallelogramm läuft unsere CHOPSTAR-SEEDER sehr ruhig und hält vor allem bei hohen Geschwindigkeiten die Ablagetiefe präzise ein.

Für wen ist der CHOPSTAR-SEEDER nun die passende Maschine?

Ich würde sagen für Landwirte mit Leguminosen in Reihensaat wie Soja, Ackerbohne, Raps, usw. oder auch mit anderen Kulturen, die in Reihen angebaut werden können, wie z.B. Getreide. Der große Vorteil unseres Reihensägeräts ist seine Flexibilität z.B. unterschiedliche Reihenabstände zu realisieren sowie sein einfacher und unkomplizierter Aufbau und dadurch seine hohe Wirtschaftlichkeit. Für viele Lohnunternehmer ist es nicht wirtschaftlich Leguminosen oder Getreide mit einer Einzelkornsämaschine anzubauen und für viele Landwirte nicht rentabel diese Kulturen anbauen zu lassen oder sich teure Sätechnik anzuschaffen. Genau hier ist der „SEEDER“ die passende Maschine. Sozusagen ist der CHOPSTAR-SEEDER eine perfekte Ergänzung zu kleinen und manchmal unflexiblen 3m Sämaschinen und teurer Einzelkorntechnik.

Quelle: EINBÖCK

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