Das Blindstriegeln im Frühjahr erzielt äußerst positive Effekte für die Kultur, da hier Beikräuter bereits in kleinem (Faden-)Stadium reguliert werden. Dieser Striegeldurchang wird zwischen Aussaat und Aufgang der Kultur durchgeführt. Eine tiefere Saatgutablage stellt sicher, dass die Keimlinge nicht verletzt werden. Das Blindstriegeln im Frühling kann bei Sommerungen wie zum Beispiel Hafer, bei Bohnen wie zum Beispiel Ackerbohnen oder Sojabohne und auch bei Mais, Kürbis, Sonnenblumen, Kartoffel, Erbsen, usw. durchgeführt werden. Neben der Beikrautregulierung sorgt dies auch für ein ideales Aufbrechen der Bodenkruste und somit einen besseren Aufgang der Kultur. Beim Blindstriegeln muss der Hackstriegel sehr genau eingestellt werden, damit die Keimlinge nicht verletzt werden.
Die Hard Facts zum Blindstriegeln:
- Das „Blindstriegeln“ (vor dem Auflaufen der Kultur ein paar Tage nach der Aussaat) bewirkt häufig sehr gute Erfolge und reguliert nochmals Keimfäden von Unkräutern vor dem Auflauf. So sollten fast alle Kulturen blind gestriegelt werden.
- Gerade im Fadenstadium des Unkrauts wird mit bis zu 80 % der größte Bekämpfungserfolg erzielt.
- Um die Kulturpflanze (also den Keimling) nicht zu verletzten, muss die Arbeitstiefe beim Blindstriegeln präzise eingehalten werden. So sollte das Saatgut durch das Striegeln auf keinen Fall berührt bzw. verschoben werden.
Blindstriegeln ist unterschiedlich je nach Kultur und äußeren Bedingungen:
Sommergetreide: ca. 2-5 Tage nach der Aussaat; etwas tiefere Saatgutablage wählen
- Mais: ca. 3-5 Tage nach der Aussaat; Saatgutablage 6-7 cm;
- Soja: ca. 3-4 Tage nach der Aussaat, Saatgutablage von 3-5 cm
- Ackerbohne: ca. 6-10 Tage nach der Aussaat; Aggressives Striegeln ist möglich, wenn das Saatgut tief abgelegt wird.
- Zuckerrübe: ca. 2-3 Tage nach der Aussaat; Genaues achten auf Arbeitstiefe! Blindstriegeln nur bedingt möglich.
- Kürbis: Blindstriegeln ca. 2-6 Tage nach der Aussaat; nicht zu tief da Kürbis flach abgelegt wird
- Kartoffel: Blindstriegeln ca. 2-5 Tage nach der Aussaat; „Abstriegeln“ des Dammes – die Dammsohle muss nicht zwingend bearbeitet werden
Unsere Top 7 des Blindstriegelns:
- Saatgutablage & Arbeitstiefe beachten und an Kultur anpassen
- Blindstriegeldurchgang schon bei der Aussaat mit einplanen
- Arbeitsergebnis überprüfen (nicht jedoch am Vorgewende)
- Anstellwinkel der Zinken anpassen an den Boden und dessen Schüttfähigkeit
- Geschwindigkeit je nach Kultur, Saattiefe, Bodenart, Schüttfähigkeit, … wählen
- Arbeitstiefe beim Blindstriegeln: max. 3 cm (je nach Ablagetiefe und Kultur)
- Mit einem Striegeltagebuch + Fotos mitprotokollieren und so mitlernen (Auch Zinkenstellung, Fahrgeschwindigkeit, Arbeitstiefe, …). Jede/r LandwirtIn sollte eigene Praxis sammeln, um für die jeweiligen Bedingungen ein bestmögliches Ergebnis erzielen zu können.
"Wenn möglich Aussaatzeitpunkt so wählen, dass beim Blindstriegeln schönes Wetter ist und der Acker befahren werden kann!"
Wir weisen darauf hin, dass die o. a. Informationen Erfahrungswerte sind und in verschiedenen Bedingungen und Gegebenheiten abweichende Ergebnisse erzielen können. Die Einböck GmbH übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben und etwaige Schäden an Geräten / Kulturen.
Quelle: EINBÖCK