Case IH bringt die Baureihe 250 für 2019 an den Start: drei neue Axial Flow® Mähdrescher mit einer Reihe neuer Automatikfunktionen, die es ermöglichen, auf noch einfachere Weise die Durchsatzleistung und Erntegutqualität zu maximieren. Die Serie 250 ersetzt die bestehenden Modelle 7240, 8240 und 9240.
“Die an der Axial Flow® Baureihe 250 vorgenommenen Upgrades zielen auf die Steigerung der Produktivität sowohl der Maschine als auch des Fahrers ab,” so August von Eckardstein, für Europa, den Nahen Osten und Afrika zuständiger Produktmarketing-Manager von Case IH.
“Unser Ziel war es, die für ein bestimmtes gewünschtes Ergebnis den Mähdrescher die notwendigen Einstellungen vorzunehmen und den Fahrer bei Entscheidungsabläufe zu unterstützen.. So ermöglicht die Maschine nicht nur gestandenen Profifahrern eine Verbesserung ihrer Arbeitsleistung bei weniger Ermüdung zu ermöglichen, sondern hilft auch weniger geübten Fahrern, rasch die nötige Sicherheit zu erlangen und das Optimum aus ihrem Mähdrescher herauszuholen. Seit über 40 Jahren steht das von Case IH erfundene Prinzip des Rotormähdreschers für niedrigen Bruchkornanteil sowie hohen Durchsatz. Mit AFS Harvest Command™ setzen wir die Messlatte noch ein wenig höher!
"Neues Automatiksystem AFS Harvest Command™
Kernstück der Änderungen für die neuen Axial Flow® Modelle 7250, 8250 und 9250 Axial-Flow ist die AFS Harvest Command™-Option. Dieses völlig neue Technologiepaket arbeitet mit insgesamt sechzehn Sensoren zur lückenlosen Überwachung der Maschine und passt sieben verschiedene Einstellungen an, um die Druschleistung bei bester Kornqualität und geringsten Verlusten, zu maximieren. Zwei der eingesetzten Sensoren wie der patentierte Drucksensor für die Siebauslastung und der Qualitätssensor sind Kernelemente des neuen Automatiksystems. Das Automatiksystem wird über das Bedienterminal AFS® Pro700 in der Kabine gesteuert; es kann derzeit in Weizen, Raps, Mais und Sojabohnen eingesetzt werden. Mit ein paar Auswahlschritten (abhängig von Fruchtart und Erntebedingungen) kann der Fahrer die Maschine so einstellen, dass das gewünschte Ergebnis erzielt wird.
Die AFS Harvest Command™-Basisversion enthält die bewährte Erntegut-Einstellautomatik (ACS). Diese passt Ernteparameter wie Gebläsedrehzahl und Korbabstand entsprechend der am AFS-Terminal gewählten Fruchtart an; Einzeleinstellungen erübrigen sich dadurch. Der Fahrer kann die Einstellungen des Mähdreschers während der Fahrt anpassen und sie zur künftigen Verwendung speichern.
Die nächste Version - mit Feedrate Control (Einzugsgeschwindigkeitssteuerung) - passt die Fahrgeschwindigkeit an die Bestandsdichte an, um das gewünschte Resultat zu erhalten – ‚Hohe eistung bei geringstmöglichen Verlusten‘, ‚maximale Durchsatzleistung‘ oder ‚Konstante Durchsatzleistung‘. Der Fahrer stellt die maximale Motorlast und Fahrgeschwindigkeit ein, und Feedrate Control steuert die Maschine dann anhand dieser Sollvorgaben. Das neue Feedrate-Control-System ermöglicht eine genauere bestands- und lastabhängige Steuerung der Fahrgeschwindigkeit. Feedrate Control kann als eigenständiges System in allen Fruchtarten eingesetzt werden.
Bei der Topausstattungsvariante mit vollem AFS Harvest Command™-Automatikumfang werden automatisch Anpassungen am Dresch- und Reinigungssystem vorgenommen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen (wie bei Feedrate Control); zusätzlich werden d Kornqualität und Verluste überwacht. Verlustsensoren, sowie moderne Kamera-Technik und Siebdruck-Sensorik liefern die nötigen Daten für die automatische Feineinstellung der Maschine, die erforderlich ist, um Verunreinigungen zu minimieren und die bestmögliche Kornqualität zu gewährleisten - Merkmale, denen die Axial Flow®-Mähdrescher ihren hervorragenden Ruf verdanken.
"Die Kornkamera des Harvest Command™-Systems ist dank patentierter multispektraler Lichtemission – sichtbar und unsichtbar – in der Lage, Bruchkorn und Verunreinigungen genauer zu erkennen," sagt August von Eckardstein.
"Mit Hilfe dieser patentierten Technologie kann die Kamera die Kornqualität mit höherer Genauigkeit überwachen - das Korn wird mit UV-, blauem, grünem, roten und infrarotem Licht angeleuchtet. Die Kombination der fünf Lichtspektren ermöglicht eine bessere Detektion der freiliegenden Stärke in Bruchkorn. Das AFS®-Terminal warnt den Fahrer, wenn Schmutz die Kamerafunktion beeinträchtigt."
Bei vollem Automatikumfang des AFS Harvest Command™-Systems kann zwischen vier verschiedenen Betriebsarten gewählt werden. In allen Fällen stellt der Fahrer eine maximale Motorlast und Fahrgeschwindigkeit für den jeweiligen Betriebsmodus ein:
- Leistungsmodus: Der Mähdrescher arbeitet mit einer Geschwindigkeit, bei der die Körnerverluste aus dem Rotor und Reinigungssystem ein Sollwert einhalten
- Konstant-Durchsatzmodus: Der Mähdrescher hält durch Variieren seiner Geschwindigkeit einen Solldurchsatz konstant und passt zur Verlustminimierung die Einstellungen an
- Maximal-Durchsatzmodus: Der Mähdrescher arbeitet bis zu der vom Fahrer vorgegebenen Geschwindigkeits- bzw. Leistungsgrenze und passt dabei die Einstellungen so an, dass Körnerverluste aus dem Rotor und Reinigungssystem minimiert werden
- Kornqualitätsmodus: Der Mähdrescher passt die Einstellungen und Fahrgeschwindigkeit so an, dass die gewünschte Kornqualität und Reinheit erreicht und Verluste minimiert werden
Nach Wählen des Tabs 'Basic' am AFS-Bildschirm gibt der Fahrer die Fruchtart, die Ergebnis-/Strategievorgabe sowie die maximale Fahrgeschwindigkeit und Motorlast ein. Dann wird das System eingeschaltet, und der Drusch beginnt. Über einen erweiterten Tab kann eine Feinabstimmung vorgenommen werden. Dieser erlaubt zum Beispiel eine Änderung der Grundeinstellungen und eine Anpassung der Häufigkeit automatischer Einstellungen für die sich verändernden Druschbedingungen.
"AFS Harvest Command™, soll die Entscheidungen des Fahrers nicht ersetzen, sondern sie verbessern. Das System erkennt den leistungsbegrenzenden Faktor bei wechselnden Bedingungen, zeigt ihn an und führt selbständig entsprechenden Korrekturen aus und passt, je nach Strategie die Fahrgeschwindigkeit über Feedrate Control an," so August von Eckardstein.
"Der Mähdrescher fährt immer, je nach Strategie, am Optimum, routinierte Fahrer können entspannter fahren, und ungeübte Fahrer erreichen schneller eine Produktivität, die mit der ihrer erfahrenen Kollegen vergleichbar ist. Für beide bedeutet AFS Harvest Command™, dass sie sich weniger um Faktoren wie Verluste, Gebläsedrehzahl und Rotordrehzahl kümmern müssen und sich stattdessen stärker auf die Schneidwerkposition und den Überladevorgang konzentrieren können."
Verbesserungen am Rotor und Reinigungssystem
Die Axial Flow® Baureihe 250 mit AFS Harvest Command™-Automatiksystem sind mit elektrisch verstellbaren Rotorleitblechen ausgestattet, die entweder manuell per Schalter (auf der rechten Konsole) oder automatisch über AFS Harvest CommandTM betätigt werden. Die hinteren sechs Leitbleche sind dazu miteinander gekoppelt, haben einen größeren Verstellbereich. Je nach Anstellwinkel der Leitbleche bewegt sich das Erntegut schneller oder langsamer durch das Rotorgehäuse. So kann, zusätzlich zur automatischen Rotordrehzahlanpassung, die Dresch- und Abscheideleistung an die jeweiligen Erntebedingungen angepasst und eine maximale Effizienz sichergestellt werden. Die elektrisch verstellbaren Leitbleche sind auch als Option für Mähdrescher ohne AFS Harvest Command™ verfügbar.
Das AFS Harvest Command™-Komplettsystem schließt auch die Steuerung aller Siebe ein. Durch die automatische Anpassung aller Siebeinstellungen anhand der Rückmeldedaten von Verlustsensoren, Kornkamera und Siebdrucksensoren, wird eine saubere Bunkerware geliefert und die Siebverluste minimiert. Bei ausgeschaltetem Automatiksystem können diese Einstellmöglichkeiten auch manuell aktiviert werden. Die Siebverstelleinrichtung für das Vorsieb ist auch als Stand-Alone-Lösung erhältlich; und umfasst einenSchalter, der eine elektrische Verstellung von aussen ermöglicht.
Einzigartige Siebdrucksensoren übermitteln Siebbeladungsdaten an das AFS Harvest Command™-System, das anhand dieser Daten drohende Verluste erkennt und vorzeitig Korrekturen vornimmt. Mit Hilfe dieser Sensoren kann das System zwischen Siebüberladungs- und Ausblasverlusten unterscheiden und die Gebläse- und Siebeinstellungen nach Bedarf anpassen, um Körnerverluste beim Wenden auf dem Vorgewende oder Anhalten der Maschine im Feld zu vermeiden. Im Zusammenwirken mit dem bekannten Siebkastenhangausgleich, und der Gebläse-Automatik, verhindert das System außerdem Verluste bei hohem Durchsatz im unebenen Gelände.
"Die Siebe arbeiten folglich bedeutend effizienter und erledigen ihre Aufgabe - die Kornreinigung - wesentlich besser, und das bei minimalem Überladungsrisiko," wie August von Eckardstein feststellt.
Änderungen am Fahrantrieb
Ein neuer hydrostatischer Fahrantrieb, ausgestattet mit Feld- und Straßenmodus und zwei während der Fahrt schaltbaren Fahrbereichen, sorgt für erhöhte Antriebsleistung und unterbrechungsfreies Arbeiten in Hanglagen. Die Bedienung erfolgt über einen skalierbaren Geschwindigkeitsregler am Multifunktionshebel. Das Antriebssystem umfasst eine Geschwindigkeitsregelung, die bei wechselnden Bodenbedingungen die eingestellte Geschwindigkeit konstant hält. Die Höchstgeschwindigkeit in den beiden Fahrbereichen beträgt 18 km/h (Fahrbereich 1) bzw. 20 oder30 km/h (Fahrbereich 2). Sie kann je nach Präferenz des Fahrers und Feldbedingungen auf einen niedrigeren Wert eingestellt werden.
"Durch die geringere Notwendigkeit von Fahrbereichswechseln und einstellbaren Höchstgeschwindigkeiten - zum Beispiel für die Fahrt auf das Vorgewende oder auf der Strasse - werden Leerzeiten minimiert und die Erntezeit maximiert," wie August von Eckardstein hervorhebt. In Kombination mit den leistungsstärkeren Hydraulikantrieben erhöht der neue Fahrantrieb das Steigvermögen bei Straßenfahrt mit über 30 Prozent. Die Differentialsperre wird nun über eine elektrische Taste am Boden statt per Pedal betätigt. Und die neue ölgekühlte Scheibenbremse zeichnet sich durch einen geringeren Kraftaufwand (geringerer Pedaldruck bei gleicher Bremswirkung) und eine verbesserte Kühlung aus. Letzteres ist wichtig, wenn ständig gebremst werden muss.
Verbesserungen am X-tra Chopping System
Das 'X-tra Chopping System' Strohhäckslerpaket umfasst nun einen neuen Fernschalter zur Betätigung des Strohverteilers vom Boden aus; dies erleichtert den Zugang zum Motordeck (zum Nachtanken und Ausführen von Wartungsarbeiten).
Verbesserungen am Schrägförderer
Neben den bestehenden Schrägförderer-Versionen mit einer Hubkraft von 4,5 t bzw. 5,2 t steht nun für die größten Axial-Flow-Modelle eine neue 6,1-t-Version zur Verfügung, die 13,5 m breite Draper-Schneidwerke und 18-reihige Maispflücker aufnehmen kann. Zur besseren Führung der 13,5 m breiten Draper-Schneidwerke ist nun außerdem ab Werk eine eigene Hangparallelverstellung erhältlich.
Eine neue optionale Stirnplatten-Verstelleinrichtung ermöglicht es dem Fahrer, den Anstellwinkel des Schneidwerks von der Kabine aus um insgesamt 11,9 Grad zu verstellen. Damit lässt sich die Ernteeffizienz sowohl in niedrig wachsenden Kulturen (Bohnen usw.) als auch in hohen Beständen optimieren. Durch Überarbeitung der Schnitthöhensteuerung wurden das Ansprechverhalten und die Bodenführung verbessert.
Das GRAS-System (geschwindigkeitsabhängige adaptive Empfindlichkeitsregelung) passt die Höhenempfindlichkeit des Schneidwerks bei wechselnder Geschwindigkeit automatisch an, um das Schneidwerk stabil zu halten und gleichzeitig für die nötige Ansprechempfindlichkeit zu sorgen. Wenn zum Beispiel für wechselndes Terrain eine hohe Empfindlichkeit eingestellt wurde und der Fahrer die Fahrt verlangsamt, verringert sich die Systemempfindlichkeit, um das Schneidwerk stabil zu halten. Die Empfindlichkeitseinstellung bleibt jedoch hoch, so dass beim erneuten Beschleunigen die Ansprechempfindlichkeit des Schneidwerks gewahrt bleibt.
Verfügbarkeit von AFS® Connect
Unser ab Werk erhältliches Telemetriesystem AFS<sup>®</sup> Connect ermöglicht eine Zwei-Wege-Datenkommunikation zwischen Mähdrescher und Büro-PC über ein Webportal. Alle Mähdrescher verfügen über die nötige Vorverkabelung und Empfangsantenne. Wird ein Mähdrescher mit Telematik-Vorrüstung bestellt, ist das entsprechende Modem eingebaut. Für den vollständigen Telematik-Betrieb ist dann nur noch ein Freischaltcode erforderlich. Das Modem wird im Werk initialisiert; das Abonnement muss beim Händler erworben werden.
"Die für das Modelljahr 2019 vorgesehenen Axial Flow® Mähdrescher der Baureihe 250 bieten hinsichtlich Technik, Lebensdauer und Produktivität signifikante Verbesserungen," sagt August von Eckardstein. "Die Einfachheit, der schonende Ausdrusch und die hohe Kornqualität, die unsere Axial Flow® Baureihe seit jeher auszeichnen, bleiben dabei vollständig gewahrt."
Quelle: https://www.caseih.com